Check! - Die Diskussion um gute Prävention

Shownotes

Die Themen Prävention, Vorsorge und Früherkennung sind ein Dauerbrenner-Thema im Gesundheitswesen.

Aktuell gibt es etliche Initiativen in Deutschland, die sich für diese sogenannte Vorsorgemedizin stark machen, unter anderem die Nationale Herz-Allianz, die Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbessern will, oder das Bundesinstitut für Prävention und Aufklärung in der Medizin (BIPAM), das sich gerade in Entstehung befindet.

Und die Idee dahinter scheint naheliegend: Wer gut vorbeugt, wird weniger krank. Und werden Krankheiten frühzeitig erkannt, können sie erfolgreicher behandelt werden.

"Allerdings muss genauer hingeschaut werden", fordert Prof. Jürgen Windeler in dieser Episode des IGeL-Podcasts. Die Begriffe Prävention, Vorsorge und Früherkennung seien schillernd, würden aber teilweise falsch verwendet. Außerdem könne es auch Nachteile geben, führt er aus, und es fehle an Studien, die eine eindeutige Nutzen-Schaden-Abwägung ermöglichten.

Der IGeL-Podcast fragt, warum Screenings und Checks eine derart gute Reputation genießen, obwohl in vielen Fällen die Evidenz fehlt. Und er erläutert, warum echte Vorbeugung nur bedingt ein Thema für die Medizin ist.

Ein IGeL-Podcast mit Prof. Jürgen Windeler, Initiator des IGeL-Monitors und langjähriger Leiter des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).

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Faktenbox:
Viele Krankheiten sind nicht angeboren, sondern werden im Laufe des Lebens erworben. Und zahlreichen dieser Erkrankungen kann vorgebeugt werden oder sie sind durch Prävention günstig zu beeinflussen.
Die primäre Prävention zielt darauf ab, die Entstehung von Krankheiten zu verhindern. (…) Viele Erkrankungen können durch eine gesundheitsbewusste Lebensweise – unterstützt von gesundheitsfördernden Lebensbedingungen – vermieden, verzögert oder in ihrem Verlauf günstig beeinflusst werden. (…)
Die sekundäre Prävention ist auf die Früherkennung von Krankheiten gerichtet. Erkrankungen sollen zu einem möglichst frühen Zeitpunkt erkannt werden, um so eine frühzeitige Therapie einleiten zu können. (…)
Die tertiäre Prävention hat das Ziel, Krankheitsfolgen zu mildern, einen Rückfall bei schon entstandenen Krankheiten zu vermeiden und die Verschlimmerung der Erkrankung zu verhindern.
In der Prävention lassen sich zudem zwei grundsätzliche Ansätze unterschieden: Die Verhaltensprävention und die Verhältnisprävention. Die Verhaltensprävention bezieht sich unmittelbar auf den einzelnen Menschen und dessen individuelles Gesundheitsverhalten. (…). Das Ziel dabei ist, Risikofaktoren durch Fehl- oder Mangelernährung, Bewegungsmangel, Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum zur reduzieren.
Die Verhältnisprävention berücksichtigt unter anderem die Lebens- und Arbeitsverhältnisse. Dazu zählen beispielsweise die Wohnumgebung und auch andere Faktoren, welche die Gesundheit beeinflussen können, so etwa das Einkommen und die Bildung.

Quelle: Website Bundesministerium für Gesundheit
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Und vielen Dank dem Londoner Künstler Ketsa: Sein Stück "Beat Stick" ist der Jingle des IGeL-Podcasts.

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