Der Weg zur IGeL-Bewertung

Shownotes

Der IGeL-Monitor bietet evidenzbasierte Gesundheitsinformationen zu über 60 Selbstzahlerleistungen oder IGeL (individuelle Gesundheitsleistungen).
55 davon hat das wissenschaftliche Team bewertet - mit ernüchternder Bilanz:
Etwa 50 sind entweder unklar oder tendenziell negativ.
Hinter jeder einzelnen Bewertung steht immer wieder dieselbe wissenschaftliche Herangehensweise und Methode.
Wie viel wissenschaftliche Arbeit es eigentlich braucht, bis schließlich eine Bewertung ermittelt werden kann, das geht diese Podcast-Folge Schritt für Schritt durch.
Und beantwortet die Frage, warum so viele Bewertungen unklar oder tendenziell negativ sind und wie groß die Gefahr ist, dass bei aller Wissenschaft die Patient*innen aus dem Blick geraten.
Ein IGeL-Podcast mit Dr. Michaela Eikermann, Leiterin des Bereichs Evidenzbasierte Medizin beim Medizinischen Dienst Bund und Leiterin des IGeL-Monitors.

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Faktenbox:

Evidenzbasierte Gesundheitsinformationen unterstützen Bürger und Patienten dabei, in Gesundheitsfragen Entscheidungen zu treffen, die im Einklang mit ihren persönlichen Vorstellungen, Zielen und Erwartungen sind. Neben der Wissensvermittlung besteht ein Hauptziel darin, realistische Erwartungen über den Nutzen und Schaden von gesundheitsbezogenen Interventionen zu vermitteln. Dies setzt voraus, dass die Inhalte relevant, möglichst vollständig und wissenschaftlich fundiert sind. Ferner sollten die Inhalte gut dargestellt und vermittelt werden. Methodische Grundlage hierfür liefern Methoden der klinischen Epidemiologie, Risikokommunikationsforschung und der Bürger- und Patienteneinbindung. Die Anforderungen an evidenzbasierte Gesundheitsinformationen sollten ganz besonders auch bei Informationen zu präventiven Maßnahmen erfüllt werden – denn diese richten sich an Menschen, die frei von Beschwerden sind und diese oftmals gar nicht von selbst nachfragen oder ohne entsprechende gesellschaftliche Trends nachfragen würden.

Quelle:
Roland Brian Büchter, Martina Albrecht, M. (2021). Evidenzbasierte Gesundheitsinformationen in der Prävention und Gesundheitsförderung.
Teil der Buchreihe: Springer Reference Pflege – Therapie – Gesundheit.
Springer, Berlin, Heidelberg

Eine Beschreibung, wie und nach welchen Kriterien der IGeL-Monitor arbeitet, findet sich unter folgendem Link: https://www.igel-monitor.de/wie-wir-arbeiten.html

Glossar:
PICO Fragestellung:
P=Population, um welche Patient*innengruppe geht es?
I=Intervention, welche Behandlung wird erforscht?
C=Kontrollgruppe, welche Behandlung bekommt die Vergleichsgruppe, z.B. Placebo oder ein anderes Medikament.
O=Outcome/Endpunkte, welche Ziele soll die Behandlung erreichen, z.B. weniger Schmerz oder längeres Leben.

Systematisches Review:
Ein Review ist eine Übersichtsarbeit über alle Einzelstudien, die zu dem entsprechenden Thema gemacht wurden und spiegelt somit das derzeit verfügbare Wisse über eine entsprechende medizinische Maßnahme wider.

Patientenrelevante Endpunkte:
Die Ziele einer Behandlung, der Nutzen einer Behandlung für den/die Patient*in.
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Und vielen Dank dem Londoner Künstler Ketsa: Sein Stück "Beat Stick" ist der Jingle des IGeL-Podcasts.

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